Unternehmen versuchen mit den unterschiedlichsten Methoden ihre Zukunfts- und Innovationsfähigkeit zu steigern. Doch nicht jede Methode ist für jedes Ziel der richtige Ansatz. Seit mehreren Jahren hält der Hype um die Lean Startup Methode an. Unternehmen versuchen durch diesen Ansatz neue Geschäftsmodelle zu entwickeln, ihre verkrusteten Strukturen aufzubrechen oder kundenorientierter zu arbeiten. Was sich hinter der Methode verbirgt, wobei sie helfen kann, und was wir gut an ihr finden lest ihr in diesem Blogpost!

 

Build – Measure – Learn

Geboren im Silicon Valley verfolgt dieser Ansatz die Verschlankung von Gründungen und Produktentwicklungsprozessen. Kernziel ist es schneller Produkte an den Markt zu bringen. Die Entwicklung von Produkten soll mithilfe von Lean Startup ohne lange Planungsphasen angelegt sein. Anhand von Learning–by-doing werden mehrmals iterative Feedbackschleifen durchlaufen um das Produkt nah am Konsumenten zu entwickeln.

Herunter brechen lässt sich die Methode auf zwei Komponenten: den eben bereits beschriebenen sehr kurzen Produktentwicklungszyklus und das Kunden-Feedback. Ähnlich wie beim Design-Thinking nimmt das Kunden-Feedback bei Lean Startup eine zentrale Rolle ein. Durch den Prozess-Kreislauf „Build-Measure-Learn“ wird Kunden-Feedback kontinuierlich abgefragt.

Folgende Schritte werden durchlaufen:

  • Build: Der Prototyp des Produktes wird gebaut. Hierbei müssen nicht alle Funktionen vollkommen integriert oder funktionsfähig sein. Ein erster Prototyp soll ein erstes Stimmungsbild bzw. die Akzeptanz des Produktes auf dem Markt einfangen. Ein Ansatz kann das MVP (Minumum Viable Product) sein.
  • Measure: Beim Testen des Produktes oder der Dienstleistung auf dem Markt werden Daten gesammelt. Beobachtungen, Usability-Tests oder auch Kundeninterviews stellen den Fokus dieser Phase dar.
  • Learn: Anschließend werden die gesammelten Daten ausgewertet und genau analysiert. Man lernt aus den Problemen und dem Kundenfeedback, die sich beim Markttest ergeben haben.

Dieser Prozess wird nun mehrmals durchlaufen, sodass das Produkt stetig verbessert wird bis es die Marktreife erreicht. Iterativ wird das Feedback der Kunden in die Produktentwicklung aufgenommen.

 

Unsicherheit lässt sich nicht eliminieren aber kontrollieren

„Validated Learning“ ist das Stichwort zur Kontrolle der Unsicherheit. Die qualifizierte Auswertung der Messergebnisse aus der Measure-Phase wird am Markt kontinuierlich validiert, somit wird deutlich herausgearbeitet was der Kunde sich wünscht bzw. benötigt. Dieser Lernprozess ist immens wichtig in der Lean Startup Methode. Durch diesen stetigen Verbesserungsprozess lässt sich die Unsicherheit auf dem Markt besser beherrschen. Der Markt bzw. der Kunde kann mit diesem pragmatischen Ansatz niemals aus dem Fokus verloren werden. Die systematische Herangehensweise mit dem Einbau mehrerer Feedbackschleifen reduziert die Unsicherheit und lässt validiertes Lernen in der Interaktion mit Kunden zu.

 

Wir schätzen an der Methode, …

dass die Geisteshaltung die entscheidende Komponente ist. Bei der Methode geht es nicht nur um Kompetenzvermittlung oder die Anwendung von Schema F, sondern vielmehr um eine neue Herangehensweise an die Produkt- und Geschäftsmodellentwicklung. Nur wenn ein Umdenken in der Kultur von Unternehmen, in der Führung und dem Management von Innovation stattfindet führt diese Methode auch zum Erfolg. Wichtig ist, den Mitarbeiter Freiraum und Rückdeckung für die Durchführung der iterativen Feedbackschleifen zu geben.

Wenn dieses „Umparken im Kopf“ stattfindet, können Produkte schneller, günstiger und zielgruppen-genauer entwickelt werden. Doch um diese Veränderung der Geisteshaltung in einem mittelständischen Unternehmen oder Konzern zu vollziehen, bedarf es Zeit sowie den richtigen Ansatz um die Organisation im Kulturwandel zu begleiten. Wie wir von Innodrei Euch und eure Unternehmen dabei unterstützen können erfahrt ihr hier …

 

von Maximilian Kaufhold