In unseren Workshops und Trainings zum Themenbereich „Agiles Arbeiten“ wird diese Frage immer wieder gestellt. Und so ganz pauschal lässt sie sich auch nicht beantworten. Die Teilnehmer fragen sich, ob sie in ihrem Team, in ihrer Abteilung überhaupt agil arbeiten können, wenn dies nicht „von oben“ für das ganze Unternehmen eingeführt wird. Ja und Nein wäre wohl die richtige Antwort.

Agilität ist als Mindset, also als Grundhaltung zu verstehen. Eine positive Grundhaltung aller Mitarbeiter und Führungskräfte muss für alle relevanten Einstellungs- und Haltungsänderungen vorhanden sein, die notwendig sind, um agile Arbeitsweisen erfolgreich einführen und anwenden zu können. Bei dieser Voraussetzung wird schnell klar, dass sich agiles Arbeiten einfacher in neu gegründeten Unternehmen oder neuen Abteilungen/Projektteams einführen lässt als in etablierten, hierarchisch organisierten Unternehmen. Und dennoch können sich Teams agile Methoden und agile Workhacks zu Nutze machen, um die Zusammenarbeit im Team und die Arbeitsergebnisse zu verbessern.

Wichtig ist hierbei immer die „Warum?“- Frage im Auge zu behalten da Agilität nicht als Selbstzweck zu verstehen ist, sondern vielmehr als Herangehensweise, um bestehende Probleme innerhalb des Wertschöpfungsprozesses zu lösen.

 

Was kennzeichnet „Agile Teams“?

„Agile Teams“ kennzeichnen sich durch folgende sechs Merkmale:

  1. Entscheidungen werden im Team getroffen
  2. Teams organisieren sich selbst, es gibt keine disziplinarischen Vorgaben
  3. Die Arbeitsergebnisse werden für alle sichtbar gemacht
  4. Aufgaben (Aufgabenpakete) sind klar priorisiert
  5. Iteratives Vorgehen
  6. Retrospektiven und Daily Stand-ups

Wenn sich Teams an diesen Merkmalen orientieren, dann können sie Schritt für Schritt agiles Arbeiten für sich einführen. Neu gebildete (Projekt-)Teams haben die einmalige Chance, von Beginn an agile Arbeitsweisen einzuführen.

 

Sich selbst organisieren – agile Werte-Welt

Selbstorganisation ist kein Selbstläufer. Damit Teams ohne disziplinarische Vorgaben und ohne Führung erfolgreich miteinander arbeiten können, ist es sinnvoll, sich über Werte und Spielregeln für die Zusammenarbeit auszutauschen.

Zu den folgenden acht Werten sollten agile Teams Spielregeln für ihre Zusammenarbeit vereinbaren:

Wichtig dabei ist, dass die Spielregeln grundsätzlich von den Teams selbst erarbeitet werden und nicht „von oben“ als Werte vorgegeben werden. Die individuelle Ausprägung der Werte unter Berücksichtigung der Unterschiedlichkeiten der Teammitglieder ist von größter Bedeutung für den Teamerfolg und damit letztlich auch für den Unternehmenserfolg.

 

Agile Workhacks ideal zum Einstieg

Wir von Innodrei sind davon überzeugt, dass agiles Arbeiten eine Bereicherung für jedes Team sein und maßgeblich zum Teamerfolg beitragen kann. Deshalb empfehlen wir unseren Teilnehmern und Kunden, agile Arbeitsweisen einfach auszuprobieren, aus den gemachten Erfahrungen zu lernen und sich Schritt für Schritt zu verbessern.

Eine Möglichkeit zum Einstieg bieten agile Workhacks. Workhacks sind erprobte und einfach umzusetzende Methoden, um die Zusammenarbeit und Arbeitsergebnisse zu verbessern. Unser Liebling unter den agilen Workhacks ist die Retrospektive. Sie ist grundlegend für das Lernen und kontinuierliche Verbesserungen. Anders als bei üblichen Teambesprechungen, die sich auf Planung fokussieren, wird in einer Retrospektive die unmittelbare Vergangenheit und das eigene Handeln reflektiert. Für den Ablauf des Meetings empfiehlt sich eine 15-Minuten-Taktung:

  • Was lief gut? Was hat gut funktioniert?
  • Was könnte besser laufen?
  • Wie könnten wir es besser machen?
  • Was davon wollen wir konkret ausprobieren?

Wichtig ist, dass die Retrospektive regelmäßig stattfindet. Wir empfehlen einen zweiwöchigen Rhythmus, um schnelle Lernschleifen ziehen zu können.

Möchten Sie mehr über die Vorteile von agilen Arbeitsweisen erfahren und erprobte Workhacks auch in Ihrem Unternehmen ausprobieren? Dann kontaktieren Sie uns, um mehr über unsere Workshop-Angebote zu „Agilen Methoden“ zu erfahren.

 

von Ronnie Goertz und Fabian Wieland